12 Spezialitäten fanden sich bislang in der Bratwurst-Boutique der Metzgerei Hahn in Frischborn, saisonale Kreationen ergänzen das Sortiment aus beliebten Klassikern. „Mit Nummer 13 nehmen wir die erfreuliche Entwicklung auf, Fleisch noch bewusster zu genießen und sich von gedankenloser Snackmentalität abzuwenden“, so Inhaber Karsten Hahn.
„Das Grundrezept unserer Krautwurst stammt aus einer Zeit, in der die Bratwurst auf dem Teller eine kleine Kostbarkeit war. Statt am falschen Ende zu sparen, wie es Lebensmittel fragwürdiger Herkunft und Verarbeitung heute möglich machen, half man sich mit klugen Ideen. Die Wurst wurde gestreckt, etwa ein Viertel des tierischen Anteils fand pflanzlichen Ersatz vom Feld. Aus den kulinarischen Erfindungen einfacher Leute wurden Klassiker, längst ist die Vogelsberger Kartoffelwurst in aller Munde. Höchste Zeit, der Krautwurst als weiteres Arme-Leute-Essen, das einfach reich an Geschmack ist, gleichen Rang einzuräumen. Dazu haben wir das Rad nicht neu erfunden, sondern nur etwas runder gemacht.“
Bereits zwei Gastronomen haben unverzagt angebissen – und können mit der Krautwurst nach generalüberholter Traditionsrezeptur auf der Speisekarte eine wachsende Fangemeinde überzeugen. In der Lauterbacher „Wachtel“ und im Schlitzer „Braustübchen“ wird die neue alte Spezialität mit traditionellen Beilagen serviert und erobert Feinschmeckerherzen. Auch bei der Ladenkundschaft in Frischborn kommt „die Neue“ gut an. „Der etwas muffige Ruf von verarbeitetem Weißkraut weicht gebührender Begeisterung“, so das erste Resümee des Metzgermeisters. „Kohl enthält viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, sein hoher Gehalt an Vitamin C macht ihn zum idealen Wintergemüse. Trifft er auf qualitativ hochwertiges Fleisch aus verantwortungsvoller Tierwirtschaft, darf Bratwurst bei Hahns auf köstlichste Weise verkohlen.“ Vogelsberger Improvisationskunst führt eben nicht nur zurück zu den Wurzeln, sie schießt auch manchmal furchtlos ins Kraut.  Auch in schwierigen Zeiten – und dann eigentlich erst recht – kann man sich das gar nicht oft genug auf der Zunge zergehen lassen.